Das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit stellt den Neuling häufig vor viele Fragen, die nicht immer von Universität, Dozent oder Arbeitgeber beantwortet werden. In dieser Blog-Serie wollen wir genau diese Fragen möglichst kurz und einfach beantworten – damit die Recherche nach Antworten nicht mehr Zeit in Anspruch nimmt als absolut nötig.
In diesem Teil der Serie geht es um das korrekte Zitieren nach Harvard (amerikanische Zitierweise).
Die Harvard- oder auch amerikanische Zitierweise wird oft - aber nicht ausschließlich - zum korrekten Zitieren in einer englischen Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation verwendet.
Anders als bei APA gibt es keine Vorgaben einer Organisation, daher kann es je nach Universität unterschiedliche Vorgaben geben.
Quellenangaben im Text
Bei der Harvard-Zitierweise wird der Quellennachweis immer direkt im Fließtext angegeben, sie funktioniert ganz ohne Fußnoten.
Dabei gilt grundsätzlich die Regel:
Name des Autors, das Erscheinungsjahr des Werkes, die Seitenzahl
Da bei Internetquellen keine Seitenzahlen vorhanden sind, kann drauf verzichtet werden, bei Filmen gibt man die Zeitangabe an.
Eine Paraphrase (Umschreibung) wird angegeben mit
z.B. (vgl. Schmitt 2020: 117)
Ein direktes Zitat mit
z.B. (Schmitt 2020: 117)
Wird der Autorenname im Fließtext genannt, erfolgt es so
z.B. Schmitt (2020: 117)
Quellenangaben im Literaturverzeichnis
Genau wie bei der APA-Zitierweise wird das Literaturverzeichnis auch bei der Zitierweise nach Harvard alphabetisch angeordnet.
Sollte für eine Quelle eine bestimmte Angabe nicht vorhanden sein, kann dies mit einer Abkürzung kenntlich gemacht werden:
ohne Verfasser | stattdessen Namen des Unternehmens oder der Quelle verwenden |
ohne Jahresangabe | o.D. |
ohne Ortsangabe | o.O. |
Die Titel der verwendeten Werke werden immer in Kursivschrift angegeben, wenn es offizielle Veröffentlichungen sind, beispielsweise Bücher, Journale und Sammelwerke.
Bei Internetquellen, Studienarbeiten sowie Artikeltiteln von Journals und Sammelwerken wird auf die Kursivschrift verzichtet.
Wichtig ist, die Einheitlichkeit des Verzeichnisses zu wahren und sich nach den Hochschulvorgaben zu richten.
Monografien (Buch)
Nachname, Vorname (Jahr): Titel der Publikation: Untertitel. Ort: Verlag.
Bei mehreren Autoren werden alle aufgeführt.
Bei Reihen:
Nachname, Vorname (Jahr). Titel der gesamten Publikation: Bd. X [Nummer einfügen]. Titel des Buches: Untertitel. Ort: Verlag.
Nachname, Vorname (Jahr). Titel des Buches: Untertitel. Ort: Verlag (Reihentitel Nummer).
Magazin/Journal
Nachname, Vorname (Jahr): Titel des Artikels, in: Titel der Zeitschrift, Bd., Nr., Seitenbereich.
Zeitungsartikel
Nachname, Vorname (Jahr). Titel des Aufsatzes. Titel der Zeitschrift, Jahrgang, S. x–y.
Studienarbeit
Nachname, Vorname (oder Institution) (Jahr): Titel der Studienarbeit, Form der Arbeit, Fach, Hochschule.
Webseite
Nachname, Vorname (Jahr). Titel des Aufsatzes. Abrufdatum Tag.Monat.Jahr, URL
Video/Film
Autor (Jahr): Titel. [Art] URL [Zugriffsdatum].
Sammlung
Nachname, Vorname (Hg.) (Jahr). Titel der Publikation: Untertitel. Ort: Verlag.
Mehrere Herausgeber werden mit (Hgg.) gekennzeichnet
Wörterbuch
Name (Jahr): Begriff, Name Quelle, Auflage, Ort: Verlag, Seite.
Formatierung
Genau wie der deutschen Zitierweise und der APA-Zitierweise wird auch bei der Zitierweise nach Harvard ab der jeweils zweiten Zeile jeder Quelle diese der Übersichtlichkeit halber eingerückt. Der Schriftsatz ist linksbündig und einzeilig, zwischen den einzelnen Werken ist ein größerer Zeilenabstand (1.5 pt) einzufügen.
Es kann die Abkürzung ebd. (ebenda = genau, gerade dort) verwendet werden, sie ersetzt Nachnamen der Autorenschaft und das Erscheinungsjahr, wenn diese zweimal oder mehrmals hintereinander zitiert werden. So kann die Lesbarkeit des Textes verbessert werden.
Jede Quellenangabe wird mit einem Punkt beendet.
Wenn Autoren sowohl alleine als auch in Zusammenarbeit mit anderen Autoren vorkommen, sollten immer zunächst die eigenen Werke angeführt werden.
Wird ein Autor mit mehreren Werken zitiert, sollten diese aufsteigend sortiert werden, beginnend mit dem ältesten Werk.